Karnickel ist ja eine spanische Alltagsmahlzeit – und bei mir gart soeben ein solches in der Röhre; im Tontopf natürlich, wir sind ja schließlich auf Lanzarote.
Bevor es jedoch im Ofen landete, wurden einige Bestandteile vorbereitet: Möhren (von der Insel) wurden mit einer Zwiebel (importierte Spanienware) kräftig angebraten, nicht etwa glasig gedünstet. Eine kanarische Paprikaschote wurde in 2 cm Würfel zerteilt und kurz mit angehen lassen. 5 Knoblauchzehen wollten ebenfalls kurz in die Pfanne, durften sie auch. Danach wanderte das Gemüseallerlei in den Tontopf, aromatisiert mit Thymian, Rosmarin und Lorbeerblatt, diente das ganze als Bett für das leckere, frische Fleisch. Das wurde kurz aber kräftig angeröstet, bevor es im Topf platziert wurde.
Zum Fleisch möchte ich noch bemerken, dass ich mit der Lanzaroteart brach und nicht ein eh schon kleines Tier in noch viel kleinere Teilchen zerhacken ließ. 6 Teile scheinen mir die rechte Zahl.
Abschließend wurde kräftig mit Olivenöl und Pfeffer (aus der Mühle, des Aromas wegen niemals das scharfe Fertigpulver verwenden) gewürzt, 2 Gläser Rotwein zugegossen und etwas Tomatenmark zugegeben. Etwas Salz sollte nun auch zugegeben werden (nicht über das Fleisch streuen).
Da Tontöpfe recht lange Zeit benötigen, um auf Temperatur zu kommen, ist es ratsam, den Ofen auf 250 Grad vorzuheizen und den Topf ca. 20 Minuten diesen Graden auszusetzen; danach darf auf 150 Grad abgekühlt werden. Den evtl. vorhandenen Deckel lassen wir im Schrank und reduzieren den Wein und den Fleischsaft auf eine cremige Sauce. 60 Minuten Wartezeit sollte schon eingehalten werden aber auch 90 Minuten schaden keineswegs, um das Resultat zu servieren.
Als “Sättigungsbeilage” kann neben dem köstlichen Fenchelweißbrot (täglich in Supermercado der Tankstelle Arrieta), Reis oder Kartoffeln (nein, keine Pommes!!) gereicht werden.
Soeben ist mein Conejo gar, den Rotwein muss ich noch entkorken.