Pozos sind Gruben/Brunnen mit einem Durchmesser von 1 bis 2,5 m und in der Regel einer Tiefe von wenigen bis 20 m. In höheren Insellagen wurde über die Pozos das Wasser von Sickerwasser führenden Gesteinsschichten entnommen, in Küstennähe wurde dort Regenwasser gesammelt. Die Pozos sind nicht mehr in Betrieb. Entweder sind sie aufgrund langjähriger Wasserentnahmen versiegt, oder das Wasser ist unbrauchbar, da versalzen, oder mit Düngemitteln der Landwirtschaft oder durch Fäkalien aus den zahlreichen Sickergruben (hier pozos negros genannt) verseucht.
Haría war die Gemeinde mit den meisten Pozos auf Lanzarote: Einst gab es dort rund 150 Brunnen, und einige waren miteinander verbunden. Die meisten Pozos befanden sich auf Privatgrundstücken und wurden nach ihren Besitzern benannt (z.B. pozo de Fulano). Öffentliche Pozos wurden mit standortbezogenen Namen versehen – wie z.B. der pozo de La Cañada in der gleichnamigen Straße von Haría.
Einige Pozos soll es bereits vor der Eroberung Lanzarotes im Jahr 1402 gegeben haben, und zwar im Norden in Haría, Arrieta sowie Los Valles und ganz im Süden am Küstenabschnitt der Rubicón-Ebene.