Die Ureinwohner und markante Orte im Überblick:
Die Ureinwohner Lanzarotes und auch Fuerteventuras werden Majos (oder Mahos) genannt. Ihre genaue Herkunft ist wissenschaftlich nach wie vor nicht gesichert. Die ersten vermuteten Besiedlungen der Insel sollen etwa im 10. Jahrhundert v. Chr. stattgefunden haben. Da es nur wenige Artefakte gibt, die den Majos zugeschrieben werden können, ranken sich umso mehr Mythen und Legenden um das Leben dieser prähispanischen Ureinwohner. Nicht zu vergessen die Gerüchteküche, die ebenfalls zum Schließen der wissenschaftlichen Wissenslücken dient.
Der überwiegend aus alkalischen Basalten bestehende Vulkan Montaña de Guenia bei Guatiza und seine Umgebung werden in diversen Quellen als Kultorte der Majos bezeichnet. Zum einen der Vulkan selbst als astronomisches Observatorium, und zum anderen Lithophone (Klangsteine) sowie motivlose Ritzungen in einem Felsbrocken.
Montaña de Guenia:
Bei den Vertiefungen, Einkerbungen und rechteckigen Öffnungen am Kraterrand dieses Vulkans soll es sich um gezielte bauliche Eingriffe der Majos handeln, um den Ort zu einem astronomischen Observatorium umzufunktionieren. Sonnenwendpunkte bis hin zu Saroszyklen und andere astronomische Vorgänge und Ereignisse sollen dadurch gezielt unter Beobachtung gestellt und als Grundlage für einen Kalender genutzt worden sein – zumindest laut einiger pseudowissenschaftlicher Quellen.
Reste von uralten Steinmauern im Krater sollen ebenfalls von den Majos stammen. Wir haben keine entdeckt bis auf Mauerreste von Ziegenpferchen, die es in diversen Kratern noch gibt und die bis ca. Mitte des letzten Jahrhunderts noch also solche rege genutzt wurden.
Klangsteine (Lithophone):
Auf Lanzarote wurden bislang zwei Orte mit Klangsteinen lokalisiert und beschrieben:
Zum einen handelt es sich um „La campana“ (spanisch: die Glocke) in der Caldera de Sóo – in älteren Quellen auch „Caldera El Aljibe“ genannt – im unteren Bereich des Kraters auf etwa 1/3 Höhe am Nordwesthang.
Zum anderen gibt es die wesentlich berühmteren Klangsteine auf der Anhöhe „Peña de Luis Cabrera“ an einer Flanke des oben beschriebenen „Astro-Vulkans“ Guenia südwestlich der Ortschaft Guatiza.
Bei der Anhöhe mit den Klangsteinen handelt es sich um eine etwa 1 Mio. Jahre alte phonolithische Basaltnase, die deutlich zu erkennen ist. An einem der Basaltbrocken soll es alte Inschriften geben, die wir noch nicht entdeckt haben.
Das Archivfoto zeigt den berühmten Inselkünstler César Manrique mit seinem grancanarischen Künstlerfreund Pepe Dámaso an diesem Ort. Er hält einen Phonolithstein in der Hand.
Wird ein solcher Stein gegen bestimmte Stellen der mehrteiligen Felsformationen geschlagen, entstehen Klänge in unterschiedlicher Tonhöhe.
Diese Schlagstellen sind vor Ort am gut erkennbaren Abrieb zu erkennen; und es liegen ein paar Schlagsteine in der Nähe. Nach Gebrauch bitte wieder zurück legen.
Ob es sich hierbei um einen Kultort der Majos handelt, wie in diversen Quellen zu lesen, ist wissenschaftlich nicht belegt.
Fels mit Ritzungen:
Auch hierbei soll es sich um einen bedeutungsvollen Ort der Majos gehandelt haben. Die Ritze ergeben keine Motive oder besondere geometrische Formen.
Dieser Fels diente Hirten seit jeher als eine Art Hochsitz, um die Herde im Auge zu behalten. Vielleicht haben sich Generationen von Hirten im Prä-Smartphone-Zeitalter einfach nur die Zeit vertrieben mit dem Ritzen des Felsens?
In folgender, älterer spanischer Studie sind Fundorte von Inschriften aufgelistet. U.a. beim Lithophon sowie im nahen Barranco de las Piletas sind diverse Stellen beschrieben. Download der pdf-Datei. Das folgende Foto stammt aus dieser Quelle und zeigt Inschriften im Barranco de las Piletas:
Fundstück
Wir haben auf einer unserer Touren rund um den Vulkan Guenia ein interessant geformtes Basaltstück gefunden. Artefakt – oder eine zufällige Form … ?