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Mit einzigartigen architektonischen und städtebaulichen Highlights kann die rund 60.000 Einwohner zählende Inselhauptstadt nicht aufwarten. Arrecife ist eher eine Stadt für den zweiten Blick.

Und auch dieser erschließt sich nur dem, der die Stadträume zu Fuß durchschreitet, dabei in alle Winkelchen und Ecken schaut und geflissentlich über die zahlreichen Baustellen und Baulücken, verlassenen und verfallenden Häuser sowie wilden Parkplätze hinweg sieht.

Im Zentrum erstrahlen zwar mittlerweile einige historische Gebäude und Bürgerhäuser in neuem Glanz, es fehlt jedoch ein kompakter, historischer Stadtkern, weshalb die meisten Inselbesucher um Arrecife einen Bogen machen, oder aber die Stadt in nur wenigen Stunden “abhaken“ nach einem kleinen Bummel durch den recht übersichtlichen Fußgängerbereich.

Ein weiteres Manko der Stadt ist, dass es Passanten – abgesehen von der Fußgängerzone im Bereich des südlichen Abschnitts der „Calle León y Castillo“ sowie auf der Promenade um den Charco San Ginés – schwer haben zu flanieren, denn das Fortbewegen auf den meisten Bürgersteigen, falls solche überhaupt vorhanden sind, gleicht aufgrund der hohen Bordsteinkanten und manchmal extrem schmalen Gehwege bisweilen einem kombinierten Hürden- und Handicaplauf. Viele Straßen sind also schlecht geeignet für jene, die einen Kinderwagen schieben, Gehbehinderungen haben oder im Rollstuhl sitzen.

Aber nun genug der kritischen Worte, denn die Stadt hat, wie wir finden, einen ganz eigenen Charme, aber eben erst auf den zweiten Blick. In so manchen kleinen Seitensträßchen befinden sich von außen ganz unscheinbar wirkende, aber umso interessantere Geschäfte, die eher Werkstätten mit Verkaufstresen sind als Läden mit Verkaufsräumen. Die Devise in Arrecife lautet also: Sich durch die Straßen treiben zu lassen und auf Entdeckungstour zu gehen. So haben wir einst z.B. auch die Kunstglaserei des deutschen Kunstglasers Wolf Dietrich Hager in der calle Tomas Lubari Nr. 4 entdeckt. Leider ist Wolf Dietrich Hager im Herbst 2015 verstorben.

Fotos: „Tapicería Nano“ in der Calle Coronel Bens Nr. 53.

Der Bereich um den  „Charco San Ginés“ – eine innerstädtische Lagune mit Meerwasser – hat sich in den letzten Jahren wieder gemausert; es wurden neue Cafés und Restaurants eröffnet, die Atmosphäre ist sehr angenehm, und auch abends ist’s hier wieder belebt.

Auch die neue Marina von Arrecife lockt mit Restaurants, Tapas-Bars, Cafés und kleinen Läden.

Arrecife besteht seit 2011 aus folgenden, 17 Stadtteilen (zuvor waren es 15; die Neuzugänge sind Puerto Naos und Punta Grande).

Centro, Valterra, Los Alonso, Tenorio, Altavista, Titteroy (vormals Santa Coloma), La Vega, San Francisco Javier, Las Salinas, El Cable, La Concha, Argana Baja, Argana Alta, Maneje, Parque Maneje, Puerto Naos und Punta Grande.

Einige Stadtteilkarten gibt’s in den nachfolgenden Beiträgen.

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